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30 Grad in Deutschland – die Luft steht! Teil 2

Na, ist Ihnen warm? Genießen Sie den Sommer im Freibad? Oder plantschen Sie zusammen mit Ihrem Hund im Hundepool?

Im ersten Teil habe ich verstärkt die Pferde-Halter angesprochen. Aber auch unsere Hunde leiden teils stark unter den derzeit herrschenden hochsommerlichen Temperaturen.

Vorab auch hierzu ein paar Informationen. Der Hund ist ein gleichwarmes (homoiotherm, warmblütig) Tier. Das bedeutet, dass auch der Hund verschiedene Maßnahmen zur Thermoregulation ergreift. Hunde sind sehr hitzeempfindlich. Sie haben sehr wenige Schweißdrüsen, die am Nasenspiegel und an den Pfoten liegen. Ist Ihnen schon aufgefallen, dass Ihr Hund feuchte Pfotenabdrücke beim Laufen an heißen Tagen hinterlässt? Jetzt wissen Sie warum. 

Hecheln Sie? Hoffentlich nicht, aber Ihr Hund. Was ist das? Das ist die Hauptmaßnahme des Hundes seine Körpertemperatur zu regulieren. Dabei wird viel Energie und Wasser verbraucht. Den Wasserbedarf Ihres Hundes können Sie hier (http://www.erste-hilfe-beim-hund.de/cgi-php/rel00a.prod/joomla/Joomla_1.6/index.php/wasserbedarf) nachschauen. Das bedeutet, dass unsere Hunde bei warmem Wetter einen erhöhten Flüssigkeitsbedarf haben.

Beachten Sie bitte – wir können Schwitzen, unsere Hunde nicht. So kann es  durchaus sein, dass für uns die Hitze noch erträglich ist, unsere Hunde aber schon in einer lebensbedrohlichen Situation sein können.

Und hier ein paar Tipps, wie Sie Ihrem Hund das Leben erleichtern können:

Hund gehören nicht alleine ins Auto!

Die Temperaturen im Auto können extrem schnell steigen.. Schnell kann etwas Unvorhergesehenes dafür sorgen, dass aus den geplanten 5 Minuten den Hund alleine im Auto zu lassen, eine halbe Stunde oder Stunde wird. Schnell können 70 Grad und mehr im Auto herrschen! Ein lebensgefährlicher Notfall entsteht! UND das ist keine Theorie, leider gibt es durchaus solche Fälle. Gleiches gilt für stickige und überhitze Räume. Bitte leisten Sie sofort Erste-Hilfe-Maßnahmen!

Übermäßiges Spielen oder Sport ist keine gute Idee!

Selbstverständlich sind wir hochmotiviert bei ca. 35 Grad in praller Sonne einen Marathon zu laufen oder Volleyball zu spielen. ACHTUNG: Ihr Hund braucht das nicht! Wenn Sie nicht auf Ihre Jogging-Runde mit Ihrem Vierbeiner verzichten wollen, dann verschieben Sie das doch in die frühen Morgen- oder Abendstunden.

Sonne vermeiden

Egal ob Sie grad auf der Terrasse sind, beim Einkaufen und Ihren Hund kurz draußen lassen, beim Spazierengehen,… Lassen Sie Ihren Hund wenn möglich nicht zu viel in die Sonne. Haben Sie im Garten schattige Stellen an denen es einen kühlen Untergrund gibt – z. B. Steinplatten? Dann zeigen Sie diese Ihrem Hund, falls er sie selber noch nicht entdeckt hat.

Spaziergänge

Es ist Abend, die Luft kühlt ab, Sie wollen Ihre Gassirunde gehen. Dann lassen Sie bitte Ihre Schuhe zu Hause und laufen wie Ihr Hund barfuß. Asphalt und Teer waren den ganzen Tag der Sonne ausgesetzt und sind dementsprechend immer noch sehr warm. Gehen Sie wenn möglich über Wald- und Feldwege.

Kühle Umgebung

Gehen Sie mit ihrem Hund in den Schatten, lassen Sie ihn drinnen oder richten Sie ihm ein Fleckchen im kühlen Keller ein.

Ausreichend Flüssigkeit

Bieten Sie ihrem Hund regelmäßig frisches, sauberes und nicht eiskaltes Wasser an. Wenn Ihr Hund zu hastig trinkt, dann geben Sie es ihm in kleinen Mengen.

Abkühlung

Wie kühlen Sie sich ab? Haben Sie vielleicht einen Pool? Dann nehmen Sie ihren Hund doch einfach das nächste Mal mit. Oder holen Sie ihm einen Hundepool (mittlerweile gibt es verschiedene Modelle, allerdings reicht auch je nach Hundegröße eine einfache Waschwanne). Genauso gut wäre ein See, ein Teich, ein Fluss, … alles wo Ihr Hund reingeht. Legen Sie ihm etwas Feuchtes auf den Kopf und um den Hals, das kühlt.

Bitte schütten Sie nie kaltes Wasser komplett über den Hund – das kann zu einem Schock führen und ist sehr unangenehm. Befeuchten Sie erst seine Pfoten und arbeiten Sie sich dann langsam nach oben.

Scheren

Wir hatten eine Schwarze Terrier Hündin. Diese Rasse hat sehr dichtes Fell mit Unterwolle und stammt ursprünglich aus Russland. Wenn sie nicht geschoren worden wäre, wären die heißen Sommertemperaturen noch unerträglicher für sie geworden. Es ist also keine Schande, Schäferhunde, Neupfundländer und Co. zu scheren.

Reisen

Wenn Sie dennoch mit dem Auto unterwegs sein wollen/müssen, können Sie auch hier ein paar Dinge vorbereiten und planen. Natürlich sollten Sie ausreichend Pausen einlegen um Ihren Hund trinken zu lassen. Bitte bedenken Sie auch was im Falle von möglichen Komplikationen mit Ihrem Hund geschieht (z. B. Unfall, Autopanne,…). Auch im Auto sollte die direkte Sonneneinstrahlung vermieden werden.

 

Und noch etwas – wenn Sie es vorne angenehm kühl haben heißt dies nicht, dass der komplette Fahrzeuginnenraum angenehm kühl ist. Es gibt manche Fahrzeuge, die sowohl den Fahrgastraum als auch den Kofferraum belüften.

Kennen Sie eigentlich den Unterschied zwischen Hitzschlag und Sonnenstich? Nein? Einen Hitzschlag können wir und unsere Haustiere bei warmen Umgebungstemperaturen erleiden. Dabei wird der ganze Körper geschädigt. Bei einem Sonnenstich wirken direkte Sonnenstrahlen und schädigen unser Gehirn und das unserer vierbeinigen Freunde. Beides kann bei uns und unseren Vierbeinern mit einfachen Maßnahmen verhindert werden. Und noch etwas zum Schluss – auch Stress kann die Körpertemperatur unserer Hunde steigern.

Haben Sie weitere Fragen? Dann rufen Sie mich gern an!

Herzliche Grüße

Nina Schmidt

30 Grad in Deutschland – die Luft steht! Teil 1

30 Grad in Deutschland – die Luft steht! Teil 1

Kennen Sie das? Es ist Sommer, die Sonne scheint, die Badesaison startet. Wir gehen in den Pool – und unsere Pferde? Haben Sie schon einen Pferde-Pool gebaut? Nein? Na dann los!

Vorab ein paar Informationen zu unseren großen Freunden, Partnern und Wegbegleitern. Das Pferd ist ein gleichwarmes (homoiotherm, warmblütig) Tier. Was ist Thermoregulation? Das sind verschiedene Maßnahmen, die der Körper unternimmt um bei Hitze oder Kälte, kurz Schwankungen der Außentemperatur die eigene Körpertemperatur konstant zu halten. Bei erwachsenen Pferden (> 5 Jahre) liegt die normale Körpertemperatur zwischen 37,5 und 38,0 Grad.

Ein paar Beispiele:

Verhaltensbedingten (ethologischen) Maßnahmen:

  • wettergeschützte Bereiche werden aufgesucht
  • Baden
  • enges zusammenrücken
  • längs in den Wind stellen bei Sturm beispielsweise

Physiologische (natürliche, gesunde) Maßnahmen:

  • kurzfristig bei Hitze – Schwitzen, verstärkte Atmung
  • kurzfristig bei Kälte – Zittern, Aufstellen der Haare
  • Sommer- und Winterfell

Und was bedeutet das nun für uns als Pferdehalter? Hier ein paar einfache Dinge die Sie umsetzten können um es Ihrem Liebling im Sommer angenehm zu gestalten bzw. die unumgänglich sind:

  • Ausreichend frisches Trinkwasser!

Ein Großpferd hat einen täglichen Wasserbedarf von 15 bis 30 Liter! An warmen Tagen kann dies auch mehr sein! Durch das Schwitzen verlieren unsere Pferde, ebenso wie wir, große Mengen Wasser und Elektrolyte! Wasser hat in Deutschland eine sehr gute Qualität, fast überall Trinkwasserqualität.

  • Training!

Trainieren Sie Ihr Pferd an die veränderten Temperaturverhältnisse. Genau wie wir, leiden unsere Pferd manchmal sogar noch stärker unter den starken Temperaturschwankungen! Ein Pferd, das in einer Box steht, mitten im Winter in einen Offenstall ohne Training/Gewöhnung zu stellen ist keine gute Idee!  

  • Scheren oder Eindecken!

Im Sommer können Sie Abhilfe verschaffen indem Sie Ihr Pferd scheren. Gerade z. B. Haflinger, Isländer, Pferderassen die ursprünglich aus kälteren Regionen kommen danken es Ihnen. Und im Winter freuen sich Araber, Andalusier und Co. über warme Winterdecken. Aber auch in der Übergangszeit kann das eine oder andere bei Fellwechselproblemen hilfreich sein, um übermäßiges Frieren oder Schwitzen zu verhindern.

  • Abkühlen!

Haben Sie einen See oder einen Bach in der Nähe in den Sie mit Ihrem Pferd hüpfen können? Dann los! Alternativ hilft es auch, die Hufe in Eimer mit kaltem Wasser zu stellen oder das Pferd abzubrausen! Bitte behutsam und Schritt für Schritt herzfern beginnen (rechts hinten, links hinten, rechts vorne, links vorne, langsam von unten das Bein entlang nach oben) – ein Kreislaufzusammenbruch kann sonst die Folge sein.

Prinzipiell gilt, dass auf jeder Koppel oder auf jedem Auslauf ausreichend Wasser und Schatten für alle Pferde zur Verfügung stehen sollte! Bei Streitigkeiten innerhalb einer Gruppe kann das problematisch werden! Es kann vorkommen, dass ein Pferd nicht in den Unterstand oder an die Tränke gelassen wird.

Und wenn es 30 Grad im Schatten sind, dann ist ein Ausritt in der Mittagshitze in praller Sonne keine gute Idee! Oder haben Sie Lust auf einen Sonnenbrand? (weiße/wenig pigmentierte Pferde brauchen unter Umständen auch einen Sonnenschutz. Ja, damit ist Sonnencreme gemeint. 😉 ) Ein Ausritt im Wald in den kühlen Morgen- oder Abendstunden ist für Pferd und Mensch am angenehmsten.

Und damit bin ich raus für heute! Haben Sie noch Fragen? Dann rufen Sie mich gern an!

Eure

Nina Schmidt

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